Dieser Tag gewinnt von daher für uns eine besondere Bedeutung, da er das früher
übliche Sonnenwendfest ablöste und mit christlichem Inhalt füllte.
Augustin wies besonders darauf hin angesichtes des Umstandes, dass sich die
Gemeinde nicht mehr des Festtages bewusst war. Bemerkenswert ist auch, dass
der Geburtstag der Gedenktag ist, denn in der Regel wird der Todestag gefeiert als
Geburtstag in das himmlische Reich hinein. Die an diesem Tag üblichen Johannisfeuer
entstammen heidnischem Brauch.
Johannes predigte von Christus, und deswegen hat die protestantische Kirche diesen
Tag besonders geschätzt. Er wird auch heute noch vielerorts gefeiert.
Johnnes war Sohn des Priesters Zacharias und seiner Frau Elisabeth (Lk 1, 57-66).
Es ist möglich, dass er nach dem Tod seiner betagten Eltern von den Essenern
erzogen wurde; jedenfalls lebte er ganz in dem Bewusstsein, dass bald
etwas Neues anbrechen würde. Durch seine Predigt wurden unzähige Menschen
zur Buße gerufen; seine Taufe war Zeichen innerer Reinigung und Umkehr. Aber
er war nicht selbst das Neue, das kommen sollte, sondern er sollte auf den hinweisen,
der die Zuwendung Gottes zu den Menschen selbst verkörperte: „Siehe, das
ist das Lamm Gottes, das der Welt Sünde trägt.” (Joh 1, 29)
Die Bußpredigt, die er auch Herodes Antipas wegen dessen Ehe mit der Schwägerin
und Nichte Herodias hielt, brachte ihm das Gefängnis im Felsenschloss
Macharäus ein. Das Ende, seine Enthauptung, ist auf eine Weinlaune des Königs
zurückzuführen und auf das Betreiben seiner Frau Herodias. (Mk 6, 14-29
Par)
Die liturgische Farbe des Johannistages ist Weiß,
da Johannes der Täufer nicht ein christlicher Märtyrer, sondern der Vorläufer
des Herrn ist und so zum Christusgeschehen gehört. Zugleich ist sein Tag im
Jahr der Kirche der „Gegenpol” zum Christfest.
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VI - Joh 3, 22-30Danach kam Jesus mit seinen Jüngern in das Land Judäa und blieb dort eine Weile mit ihnen und taufte. 23Johannes aber taufte auch noch in Änon, nahe bei Salim, denn es war da viel Wasser; und sie kamen und ließen sich taufen. 24Denn Johannes war noch nicht ins Gefängnis geworfen. 25Da erhob sich ein Streit zwischen den Jüngern des Johannes und einem Juden über die Reinigung. 26Und sie kamen zu Johannes und sprachen zu ihm: Meister, der bei dir war jenseits des Jordans, von dem du Zeugnis gegeben hast, siehe, der tauft, und jedermann kommt zu ihm. 27Johannes antwortete und sprach: Ein Mensch kann nichts nehmen, wenn es ihm nicht vom Himmel gegeben ist. 28Ihr selbst seid meine Zeugen, dass ich gesagt habe: Ich bin nicht der Christus, sondern vor ihm her gesandt. 29Wer die Braut hat, der ist der Bräutigam; der Freund des Bräutigams aber, der dabeisteht und ihm zuhört, freut sich sehr über die Stimme des Bräutigams. Diese meine Freude ist nun erfüllt. 30Er muss wachsen, ich aber muss abnehmen.
Anregung folgt später
Liedvorschläge:„Tröstet, tröstet”, spricht der Herr (EG 15)
Wir wollen singn ein' Lobgesang (EG 141)
Ich weiß, woran ich glaube (EG 357)
Buchempfehlungen: